Dass die Suchmaschinenoptimierung einer Website, eines Online-Shops oder eines Blogs eine langfristige Strategie erfordert und deren Umsetzung eine ebenso langfristig zu bewältigende Aufgabe ist, ist schon seit langem nichts mehr Neues. Schließlich sorgen regelmäßige Google Algorithmus-Änderungen dafür, dass man beim Thema „SEO“ immer auf dem Laufenden bleiben muss.
Aber auch ohne diese Updates fallen – zum Beispiel beim Backlinkaufbau und der regelmäßigen Kontrolle des Linkportfolios – wiederkehrende Aufgaben an, denen es sich zu widmen gilt. Eine weitere wichtige Aufgabe, die viele in diesem Zuge nicht „auf dem Schirm haben“, ist es, sich die Wettbewerber und deren Onlinemarketing-Tätigkeiten etwas näher anzuschauen. Doch wie kann man überhaupt herausfinden, wer die Wettbewerber sind?
Die Wettbewerbsanalyse
Im Marketing, unabhängig davon, ob dieses online oder offline stattfindet, ist die Analyse der Wettbewerber ein zentraler Bestandteil des Gesamtkonzepts. Genauso verhält es sich auch beim Thema „Suchmaschinenoptimierung“ – erstens, weil man die Tätigkeiten des Wettbewerbs mit den eigenen Vergleichen und daraus entscheidende Schlüsse ziehen kann und zweitens, weil man als „Einzelkämpfer“ nicht vorankommt, was zum Beispiel den Linkaufbau oder das Verfassen von Gastartikeln angeht. Hier kann eine „Symbiose“ mit Wettbewerbern durchaus sinnvoll sein.
Wer sind meine Wettbewerber?
Wer sich nicht ganz im Klaren darüber ist, wer seine Wettbewerber sind, der sollte dies unbedingt im ersten Schritt herausfinden – die erste Anlaufstelle kann das Internet sein. Hierfür kann die allgemeine Google-Suche oder auch die gezielte Suche in Online-Branchenbüchern herangezogen werden. Da es heute kaum noch Unternehmen ohne Internetseite gibt, bietet sich diese natürlich hervorragend an, um weitere Informationen über die Wettbewerber herauszufinden. Doch welche Informationen sind dabei überhaupt relevant?
Standort der Wettbewerber
Welches Unternehmen ein Wettbewerber ist, hängt natürlich auch davon ab, in welchem Umkreis man selbst mit seinem Unternehmen tätig ist. Wenn man beispielsweise nur lokal agiert dann bietet es sich an, auch nur die Wettbewerber zu analysieren, die dasselbe Einzugsgebiet aufweisen – so zum Beispiel ein Frisör, der in Karlsruhe agiert. Für ihn sind die Wettbewerber, die in München tätig sind, nicht von Interesse. Schließlich suchen sich die Kunden zumeist einen Frisör vor Ort.
Anders kann es sich jeder bei einer international agierenden Fahrzeugbau-Firma verhalten. Hier sind alle Unternehmen Wettbewerber, die in diesem Bereich ebenfalls global unterwegs sind.
Falls man mit seinem Unternehmen, zum Beispiel einer Marketing-Agentur, nur regional vertreten ist, können aber auch Agenturen aus dem ganzen Land Wettbewerber sein. Schließlich ist das Erbringen dieser Dienstleistungen meist nicht an einem bestimmten Ort gebunden.
Finden Sie also heraus, welche Unternehmen, in der Stadt oder in der Region in der Sie tätig sind, gleiche oder ähnliche Produkte/Dienstleistungen anbieten und damit vermutlich dieselbe Zielgruppe adressieren.
Die Analyse der Marketing-Maßnahmen
Einen weiteren, wertvollen Hinweis liefern die Marketing-Maßnahmen der Wettbewerber. Da Sie die Wettbewerber in Ihre SEO-Strategie integrieren wollen, ist es sinnvoll, im nächsten Schritt deren Onlinemarketing-Maßnahmen unter die Lupe zu nehmen. Das klassische Marketing, welches der Wettbewerber möglicherweise nutzt, ist in diesem Fall nicht von Belang.
Als erstes bietet sich ein Blick auf die Website der Wettbewerber an. Macht diese einen seriösen Eindruck und sind die Inhalte aktuell? Ist die Seite für mobile Endgeräte optimiert? Gibt es einen Blog? Welche Inhalte werden auf dem Blog vermittelt? Werden hier regelmäßig Artikel veröffentlicht? Welche Länge haben die Blogartikel, vermitteln sie Mehrwert oder sind sie rein werbender Natur? Gibt es viele User-Kommentare zu den Artikeln? Werden diese vom Betreiber der Website (zeitnah) beantwortet? Gibt es Hinweise auf weitere genutzte Onlinemarketing-Instrumente, wie zum Beispiel die Möglichkeit, sich für einen E-Mail-Newsletter anzumelden? Ist die Verknüpfung zu sozialen Kanälen vorhanden? Werden die sozialen Netzwerke regelmäßig mit mehrwerthaltigen Inhalten bespielt? Welche Inhalte sind das? Wie ist die Reaktion der User? Werden die Beiträge häufig kommentiert, geliked oder geteilt? Wie groß ist die Fangemeinde insgesamt?
Diese Fragen helfen dabei, den Auftritt des Wettbewerbers im Internet zu analysieren und wichtige Schlüsse daraus zu ziehen. Welche Schlüsse das sein können, dazu mehr in unserem nächsten Artikel.
Im nächsten Schritt widmen Sie sich der Positionierung der Wettbewerber in den Google-Suchergebnissen. Hier kann, mit etwas „Herumprobieren“ getestet werden, bei welchem Keywords die Wettbewerber auf welchen Positionen ranken. Interessant ist auch, ob die Konkurrenz einen Google Maps-Eintrag besitzt und in den lokalen Suchmaschinen-Ergebnissen vertreten ist. Tools, wie unser Backlinkchecker sind ebenfalls hilfreich, um tiefergehende Einblicke zu gelangen.
Notieren Sie alle wichtigen Informationen bezüglich Ihrer Wettbewerber – vielleicht benötigen Sie diese zu einem späteren Zeitpunkt nochmal.
Eine Excel-Liste mit verschiedenen Spalten, zum Beispiel mit Informationen zum Portfolio des Wettbewerbers, seinem Firmensitz, den genutzten Onlinemarketing-Instrumenten und seiner Positionierung in den Suchmaschinen-Ergebnissen, kann dabei sehr hilfreich sein. Nützlich ist auch eine weitere Spalte, die man für das eigene Unternehmen ausfüllt. So kann man auf den ersten Blick sehen, wo man im direkten Vergleich mit den Wettbewerbern steht, wo es möglicherweise Nachholbedarf gibt und was man besser macht, als die Konkurrenz. Zudem lässt sich diese Liste gut ergänzen, falls man bei späteren Recherchen an neue wichtige Informationen gelangt.
Fazit
Genau wie im klassischen Marketing ist es – im Bereich Onlinemarketing und auch im Teilbereich der Suchmaschinenoptimierung – wichtig, ein Gesamtkonzept zu haben. Dazu gehört im ersten Schritt die Analyse der Wettbewerber, denn hieraus kann man wichtige Schlüsse für das eigene SEO-Vorgehen ziehen. Welche Schlüsse das sind und wie man dann richtig handelt, dazu mehr in unserem nächsten Artikel.