Luft nach oben: SEO-Potenzial deutscher Unternehmen

Die meisten Unternehmen – ob klein, mittelständisch oder groß – setzen mittlerweile auf die Instrumente des Online-Marketings. Doch wie die aktuelle mIndex Studie 20161 aufzeigt, besteht immer noch „Luft nach oben“, insbesondere was das Ausnutzen der Potenziale im Hinblick auf das Thema „Suchmaschinenoptimierung“ (SEO) angeht.

Wir haben uns die Ergebnisse der Studie einmal näher angesehen und die wichtigsten Fakten im Folgenden für Sie zusammengefasst.

Rahmenbedingungen der mIndex-Studie

Die mIndex-Studie wurde im ersten Quartal 2016 von der Kölner Agentur „Mindshape GmbH“ durchgeführt – mit dem Ziel, im Vergleich zu den Studienergebnissen im Vorjahr, das SEO-Optimierungspotenzial von deutschen Unternehmenswebsites aufzuzeigen.

Untersucht wurden die Internetauftritte von 3.513 Unternehmen verschiedener Branchen, ansässig in allen deutschen Bundesländern. Die insgesamt 34 Faktoren, die dabei unter die Lupe genommen wurden, stammten aus den Teilbereichen „Social Media“, „OffPage-Optimierung“, „Content“, „Verwendete Technik“ und „Crawlability“ (= Wie einfach oder schwer fällt es dem Crawler einer Suchmaschine, die Website-Inhalte zu erfassen.).

Anhand eines von der Agentur eigens entwickelten Index, dem so genannten „mIndex“, wird der SEO-Optimierungsgrad der Websites wiedergegeben – auf diese Weise wird für die Vergleichbarkeit von Internetauftritten und Branchen gesorgt. Außerdem können so die Studien-Ergebnisse mit dem Ist-Zustand aus dem Jahr 2015 verglichen werden.

Der „mIndex“ liegt immer zwischen 0 (keine Punkte) und 1 (volle Punktzahl der Domain).

Die Ergebnisse der Studie richten sich an Marketingverantwortliche in Unternehmen, aber auch an Agenturen, Geschäftsführer sowie Entscheidungsträger in deutschen Unternehmen und dienen als eine Art „Leitfaden“ bzw. als „Fingerzeig“, wo Unternehmen in Zukunft ansetzen sollten.

Zusammenfassung der Studien-Ergebnisse

Aufgeschlüsselt nach Branchen lässt sich feststellen, dass die Dienstleistungsbranche in diesem Jahr am besten abgeschnitten hat – mit einem durchschnittlichen mIndex von 0,42. Das Baugewerbe schneidet, mit durchschnittlich 0,36, am schlechtesten ab. Die größte Verbesserung wurde in der Umwelt- und Energiebranche erzielt, hier stieg der mIndex innerhalb eines Jahres von 0,35 auf 0,41 an.

Auffällig ist, dass seit der letzten Studie das Bewusstsein für Responsive-Websites (= Optimierung von Websites, sodass sie sich automatisch allen Bildschirmgrößen anpassen) bei Unternehmen aller Größen und Branchen gestiegen ist. Rund 27% aller untersuchten Websites waren responsive – im Vergleich zum Vorjahr (15%) konnte sich hier also ein deutlicher Zuwachs verzeichnen lassen. Dass die mobile Optimierung seit einiger Zeit als wichtiger Google-Rankingfaktor zählt, scheint also mittlerweile in den Unternehmen angekommen zu sein.

„Content is King“, heißt es so schön. Dass hochwertige und einzigartige Inhalte ein wichtiger Google-Rankingfaktor sind, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein – zumindest jedem, der sich auch nur ansatzweise mal mit dem Thema „Onlinemarketing“ beschäftigt hat. Mehrwerthaltige Inhalte lassen sich meist nicht mit rund 200 Wörtern pro Artikel abspeisen. Die mIndex-Studie hat jedoch herausgestellt, dass die durchschnittliche Wortzahl auf den untersuchten Websites bei rund 223 Wörtern liegt (Vergleich Vorjahr: 218 Wörter) – und das ist für die Bereitstellung hochwertiger Inhalte eindeutig zu wenig.

HTML5, die fünfte Version der Hypertext Markup Language, stellt den aktuellen HTML-Standard dar. Mit HTML5-Elementen („Modernen Browserelementen“) gibt man Suchmaschinen den Hinweis, dass auf der Website Footer, Header etc. vorhanden sind.

Rund 30% aller untersuchten Websites verwenden im Jahr solche semantischen Web-Elemente, im Vorjahr lag der Wert noch bei 16% – auch hier wird also ein deutlicher Anstieg sichtbar.

Social Signals (z.B. Likes, Shares, etc. in sozialen Netzwerken) stellen einen weiteren Aspekt der Suchmaschinenoptimierung dar, der aufgrund seiner stetig wachsenden Bedeutung nicht vernachlässigt werden sollte. Die aktuellen Studien-Ergebnisse zeigen, dass aktuell 36% aller untersuchten Unternehmenswebsites von ihrer Startseite auf ihre Social Media Profile verlinken (Vergleich Vorjahr: 31%)

Rund 58% aller betrachteten Websites verfügen im Jahr 2016 über robots.txt-Dateien, im vergangenen Jahr waren es noch 55%. Das zeigt, dass auch das Bewusstsein in diesem Bereich steigt – aber auch, dass 42% aller Unternehmenswebsites dieses Instrument gar nicht für sich nutzen und damit die „Crawlability“ vernachlässigen. Die Erfassung von Website-Inhalten durch Suchmaschinen-Crawler wird somit erschwert.

Fazit

Alle untersuchten Teilbereiche zeigen, gegenüber dem Vorjahr, eine positive Entwicklung. Am schwächsten abgeschnitten hat jedoch der Teilbereich „OffPage-Optimierung“ (z.B. die Crawlability) – ein Thema, das sich viele Unternehmen vermutlich noch scheuen anzugehen, sei es, aufgrund fehlenden Knowhows oder zeitlicher und/oder personeller Ressourcen.

Die Studienergebnisse verdeutlichen zwar, dass das Bewusstsein der Unternehmen für Onlinemarketing- und SEO-Maßnahmen tendenziell immer weiter ansteigt, dennoch besteht weiterhin „Luft nach oben“, um das Potenzial in der Zukunft voll ausschöpfen zu können.

1 Die gesamten Studien-Ergebnisse können Sie hier einsehen.

backlinktest.com (Maik)

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3 thoughts on “Luft nach oben: SEO-Potenzial deutscher Unternehmen

  1. Ich finde es erschreckend, wie viele Seiten sich allein schon auf Grund ihrer Struktur – oder eben dem Fehlen derselben – ins SEO-Abseits begeben.

    Ohne eine solide Basis ist deutlich mehr Arbeit im Content notwendig, um sauber gefunden zu werden.

    In meiner täglichen Arbeit helfe ich Menschen, mittels Geschichten (Storytelling), ihre Message an den Mann (bzw. die Frau) zu bringen. Doch ich kann mir nen Wolf schreiben, wenn die Seite des Kunden Google, auf Grund ihrer Struktur und technischer Mängel, den digitalen Stinkefinger zeigt.

    So bin ich jetzt SEO-Berater wider Willen geworden (na, OK. Es macht schon auch Spaß – sonst würde ich es ja nicht machen 😉

    Danke für diese interessante Zusammenfassung der Studie!

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