In unserem vorigen Spezial haben wir über das “Best Practice”, sowie die wesentlichen No-Go’s der internen Verlinkungen berichtet. Heute möchten wir daran anknüpfen und weitere Tipps in Bezug auf die interne Verlinkungsstruktur geben. Diese kommt bei Website-Betreibern oftmals zu kurz. Dabei ist es wirtschaftlich sinnvoll, erst einmal hier anzusetzen, bevor zu kostspieligen und zeitaufwendigen OffPage-Maßnahmen übergegangen wird.
Relative und absolute Links
Das Referenzieren von externen Quellen erfolgt, in HTML-Dokumenten, über absolute Links. Eine Angabe über die Referenz-Domain zu tätigen, ist bei internen Verlinkungen nicht erforderlich. Auf diese Weise wird es möglich, einen Link innerhalb der eigenen Website anzuzeigen, ohne die Domain anzugeben. Die Angabe der Unterseite bzw. des Unterverzeichnisses reicht aus. Man spricht hier auch von relativen Links. Beispiel: Statt einen Link so anzugeben: href=“https://www.backlinktest.com/deadlink.php“, gibt man ihn vereinfacht derart an: href=“deadlink.php“. Zumindest, wenn das Dokument in diesem Beispiel, im Rootverzeichnis liegt. Bei der Verwendung relativer Links wird man ebenfalls direkt zu dem jeweiligen Dokument geleitet, allerdings stellt diese Art von Links für viele Suchmaschinen eine Hürde dar. So ist es einerseits für die Suchmaschine bzw. den Bot schwierig, aus den relativen Hinweisen absolute Links zu generieren. Andererseits muss dieser zuerst den aktuellen Pfad ermitteln und diesen dann so zu einer absoluten Adresse umbauen, damit das Crawling korrekt von statten geht. Die Suchmaschine Google beherrscht dieses Vorgehen zwar, für andere Suchmaschinen stellt das jedoch eine Herausforderung dar. Die Empfehlung lautet also, immer absolute Links zu verwenden. Übrigens: WordPress generiert aus dem relativen Link automatisch den korrekten Code, erstellt also einen absoluten Link.
Broken Links und 404-Seiten
Ist eine interne Verlinkung fehlerhaft – beispielsweise durch eine falsche Deklarierung oder den Verweis auf eine nicht erreichbare Seite – so entstehen Broken Links. Der Webserver generiert dann einen http-Statuscode mit der Nummer 404. Es gilt als nutzerfreundlich eine spezielle Landingpage zu erstellen, die dem Nutzer mitteilt, dass die Seite nicht mehr existiert oder verzogen ist. Denn ansonsten erhält dieser nur eine fast leere Seite mit dem Hinweis auf einen 404 Error. Um eine eigens gestaltete 404 Seite zu entwickeln, muss man nur ein entsprechendes HTML-Dokument erstellen und den Pfad in der htaccess-Datei wie folgt hinterlegen:
ErrorDocument 404 https://www.meinedomain.de/fehler/404.html
Viel besser ist es natürlich, wenn solche Dead Links gernicht erst auf der Seite entstehen, z.B. durch Tippfehler. Zu viele solcher Broken Links, können sich durchaus negativ auf das Suchmaschinen-Ranking auswirken. Denn Suchmaschinen registrieren interne Verlinkungen, welche ins Leere laufen. Eine Vielzahl derartiger interner Links, kann als ein Signal verstanden werden, dass die Seite nicht mehr richtig gepflegt wird und somit wahrscheinlich weniger Relevanz besitzt!
Unser Tipp: WordPress bietet das Plug-In „Broken Link Checker“. Dieses nützliche Tool überprüft den Linkstatus und vermerkt die Status-Codes in einer Datenbank. Werden Links gefunden, die nicht existieren oder auf eine 404-Fehlerseite führen, erhält der Website-Betreiber eine Benachrichtigung. Daraufhin gilt es sofort zu handeln und die Verlinkungsstruktur entsprechend anzupassen, um Rankingverluste der jeweiligen Seite zu vermeiden. Außerdem bedeutet jeder tote Link auch gleichzeitig den Verlust von Linkjuice. Für alle die kein WordPress nutzen, bietet unser Dead Link-Checker ein mächtiges und nützliches Werkzeug.
DoFollow- und NoFollow-Tags
DoFollow und Nofollow-Tags stellen eine Anweisung in Bezug auf den HTML-Code dar und sind Anweisungen für die Suchmaschine, verwendete Links zur Beurteilung der Linkpopularität heranzuziehen (DoFollow) oder dies nicht zu tun (NoFollow). Anders als bei externen Verlinkungen macht es jedoch keinen Sinn, interne Links durch den NoFollow-Tag zu entwerten. Übrigens: Werden Links nicht gezielt mit diesen Tags versehen, enthalten sie automatisch den DoFollow-Tag. Wer z.B. bestimmte Seiten von der Indizierung ausschließen möchte, sollte dies über die robots.txt regeln.
Anzahl und Positionierung interner Verlinkungen
Je nach Art der Website, summiert sich die Anzahl der internen Verlinkungen auf. Denn: Interne Verlinkungen sind sowohl in der Navigation enthalten, als auch im Content, Sidebars und dem Footer-Bereich. Grundsätzlich gibt es hinsichtlich der Anzahl der internen Verlinkungen keinerlei Beschränkung. Fakt ist aber, dass zu viele interne Bezüge eine Unübersichtlichkeit der Seite für die Nutzer zur Folge haben. Sinkt also die Verweildauer der Benutzer aufgrund dessen drastisch ab, werten Suchmaschinen dies möglicher Weise als Hinweis darauf, dass die Seite zu unübersichtlich ist und das schlägt sich wiederum auf das Ranking nieder. Außerdem: Je mehr Links von einer Seite abgehen, desto geringer ist der „Linkjuice“. Im Gegensatz zu externen Links, spielt es eine weniger bedeutende Rolle, an welcher Position sich interne Verlinkungen im Rahmen von HTML-Dokumenten befinden – sprich, es hat keine Auswirkungen auf das Suchmaschinen-Ranking.
Fazit
Den Überblick über die internen Verlinkungen zu behalten ist, je nach Aufbau und Umfang der Website, gar nicht so einfach und stellt für Website-Betreiber eine Herausforderung dar. Dennoch sind seiteninterne Links eine wichtige Stellschraube was das Suchmaschinen-Ranking angeht und bilden die Basis für die OffPage-Optimierung. Im Rahmen der internen Verlinkungsstruktur sind (zu viele) Broken Links zu vermeiden. Sinnvoll ist dagegen die Verwendung absoluter Links und das bewusste Setzen interner Links, damit die interne Linkstruktur nicht ausufert und sich negativ auf das Ranking und die User-Experience auswirkt.
Weiterführendes
» Ratgeber zum Kauf & Verkauf von Backlinks
» Ratgeber zum Backlinkaufbau
http://www.sistrix.de/news/seo-basics-interne-verlinkung-optimieren/ | http://www.seokratie.de/interne-verlinkung-seo/ | Magazin „Website-Boosting“, S. 98 – 110, Ausgabe 05/06 2014 | Bild: © Rido – Fotolia.com
Rein perfomance-mäßig gibt es nicht wirklich einen Unterschied zwischen relativen und absoluten URLs, oder? Mal abgesehen von den paar Byte, die die absolute Schreibweise mehr verbraucht. Frage mich das schon länger. Wobei der eigentliche Request / die Datenübertragung ja eigentlich exakt gleich erfolgt -oder?