Es ist nichts Neues – Google „bastelt“ regelmäßig an seinen Algorithmen mit dem erklärten Ziel, die Qualität der Suchergebnisse stetig zu verbessern. Damit stellt der Konzern Website-Betreiber vor immer neue Herausforderungen.
Im September diesen Jahres war es wieder einmal soweit – Google hat die Katze oder vielmehr den Pinguin „aus dem Sack“ gelassen und das Update „Penguin 4.0“ weltweit ausgerollt.
Wir zeigen, welche Veränderungen die Aktualisierung mit sich bringt und worauf sich Website-Inhaber nun einstellen müssen.
Das Penguin-Update: Was steckt dahinter?
Wagen wir einen kurzen Blick in die Vergangenheit, um das Penguin-Update etwas besser verstehen zu können: Das erste Mal wurde der „Pinguin“ im April 2012 weltweit ausgerollt – mit dem Ziel, das Netz von Webspam zu befreien. Dazu zählen Techniken, die eingesetzt werden, um eine bessere Position in den Google Suchergebnissen einzunehmen – allerdings ohne Rücksicht darauf, ob die auf diese Weise gepushten Seiten die Interessen und Bedürfnisse der User erfüllen. Hierzu gehören zum Beispiel reine SEO-Texte ohne jeglichen Mehrwert (sog. „keyword stuffing“) oder unerlaubte Linkbuilding-Techniken. Das Penguin-Update wird deshalb in der Szene auch als „Webspam Update“ bezeichnet.
Von diesem ersten Penguin-Algorithmus waren zu seiner Zeit rund 3% aller deutschen Websites betroffen, im englischsprachigen Raum waren es rund 3,1% aller Internetseiten und bei Websites in polnischer Sprache sogar insgesamt rund 5%, die unter der Aktualisierung „gelitten“ haben. Geäußert hat sich das, indem die betreffenden Seiten deutlich an Sichtbarkeit verloren oder sogar gänzlich aus dem Index geflogen sind – schließlich gab es gravierende Verstöße gegen die Google Webmaster-Richtlinien.
Im Laufe der Jahre hat Google immer wieder Veränderungen am Penguin-Algorithmus vorgenommen. Das ursprüngliche Ziel, gegen „überoptimierte“ Websites vorzugehen, ist dabei stets im Fokus geblieben.
Penguin 4.0 – Das ist neu
Bisher war es so, dass der Penguin-Algorithmus Websites nach und nach auf die Anwendung der genannten unerlaubten Techniken „überprüft“ hat. Wer diesbezüglich grundlegende Änderungen vorgenommen und zum Beispiel seinen Website-Content im Hinblick auf die Interessen und Bedürfnisse der User überarbeitet hat, bekam die positiven Auswirkungen erst sehr viel später zu spüren. Das ist unter Penguin 4.0 nun anders, denn der Algorithmus arbeitet in Echtzeit und sobald der Google-Crawler die betreffende Seite besucht hat, werden die Effekte für den Inhaber der Website spürbar.
Neu ist auch, dass der „Pinguin“ in den Kernalgorithmus („Core-Algorithmus“) von Google integriert wurde. Das bedeutet konkret: Führt Google entsprechende Aktualisierungen durch, müssen diese künftig nicht mehr kommuniziert werden.
Die Abstrafung einer gesamten Website war, bei Verstößen auf einzelnen Unterseiten, in der Vergangenheit keine Seltenheit. Im Zuge von Penguin 4.0 hat Google angekündigt, dass künftig nicht mehr die gesamte Domain unter einer Abstrafung leiden soll, sondern gezielt entsprechende Abstufungen vorgenommen werden. Zu diesem Zweck wurde der Algorithmus nun verstärkt auf Spam-Signale „angesetzt“.
Chancen und Herausforderungen von Penguin 4.0
Verbesserungen im Ranking lassen sich nun besser auf bereits umgesetzte Maßnahmen zurückführen. Sind aus Unwissenheit an einigen Stellen „SEO-Fehler“ unterlaufen, so wird nicht mehr die ganze Domain abgestraft, sondern lediglich betreffende Unterseiten/einzelne URLs. „Unwissenheit schützt nicht vor Strafe“ – das gilt natürlich auch weiterhin. Aber diese Aspekte zu korrigieren und das Ranking der Seite wieder „aufleben“ zu lassen, das wird in Zukunft schneller möglich sein.
Da der „Penguin“ nun in den Core-Algorithmus integriert wurde, wird es künftig sicherlich wieder wilde Spekulationen in der SEO-Szene geben, sobald Traffic- bzw. Rankingschwankungen wahrgenommen werden. Die Ursachenforschung wird Website-Betreibern damit erschwert. Die Integration in den Kernalgorithmus zeigt aber auch, dass Google auch weiterhin gezielt gegen Webspam vorgehen wird.
Gibt es eine Handlungsempfehlung?
Ja, die gibt es: Website-Betreiber sollten noch mehr als bisher auf hochwertigen Content achten, der den Interessen und Bedürfnissen der Zielgruppe entspricht und auf organisches Link-Wachstum setzen. Aber auch die anderen wichtigen Google-Rankingfaktoren erfordern natürlich weiterhin entsprechende Beachtung bzw. Umsetzung.
Als Inhaber einer Website hat man also immer alle Hände voll zu tun: Immer auf dem Laufenden bleiben und die Umsetzung einzelner Maßnahmen an den neuesten Updates ausrichten. Wem das im Tagesgeschäft zu viel Aufwand ist, der braucht nicht auf professionelle Suchmaschinenoptimierung verzichten. Schließlich besteht immer auch die Möglichkeit, diese Aufgaben an einen erfahrenen externen Dienstleister zu delegieren.